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Bildung und Erziehung von Kindern (berufsbegleitend)

Das sagen unsere Studierenden zum berufsbegleitendem Studium

Wie hat Ihre Familie reagiert, als Sie verkündet haben, dass Sie berufsbegleitend studieren möchten?

Mein Partner und die Kinder haben ganz klar gesagt: „Mach das, wir unterstützen dich!“ Meine Mutter war da etwas skeptischer. Sie hat mir vor Augen geführt, wie ausgefüllt meine Wochen ohne Studium schon sind und dass ich mir das reiflich überlegen sollte.

Wie hat Ihr Arbeitgeber auf Ihren Entschluss reagiert, ein berufsbegleitendes Studium zu beginnen? Wie sehen das Ihre Kollegen?

Meine Teamleiterin hat es sofort befürwortet. Auch die Leitungsebene des CJD Erfurt stand dem Ganzen aufgeschlossen gegenüber und hat sich gefreut, dass ich in dem Bereich mehr Know How erwerben möchte. Mit meinem Kollegenteam von der Wohngruppe arbeite ich schon seit vielen Jahren zusammen und sie sind natürlich unmittelbar betroffen, weil ich seit Studienbeginn nicht mehr so flexibel in der Dienstplanung einsetzbar bin. Zum Beispiel kann ich in den Semesterzeiten freitags keinen Spätdienst machen. Aber sie hatten mir im Vorfeld ihre Unterstützung angeboten und durch gute Absprachen läuft es schon seit drei Semestern gut. Natürlich darf ich auch meine Aufgaben als Wohngruppenleiterin und Praktikantenbetreuerin nicht vernachlässigen.

Wie organisieren Sie Ihr Familienleben? Gibt es Abstriche, die Sie oder Ihre Familie machen müssen?

Sicherlich. Zum Glück sind meine Kinder mit einer Mutter in Schichtarbeit aufgewachsen und kennen es, wenn ich am Wochenende nicht immer zu Hause oder am Abend nicht da bin, um sie ins Bett zu bringen beziehungsweise wichtige Themen zu besprechen. Ich versuche die Zeit, die wir zusammen verbringen können, so intensiv wie möglich zu nutzen und zu genießen. Leider finde ich nur selten Zeit, um mich mit Freunden zu treffen oder Veranstaltungen zu besuchen.

Was spricht für und was gegen ein berufsbegleitendes Studium?

In einem so verantwortungsvollen Tätigkeitsfeld wie meinem ist es wichtig, regelmäßig seine Arbeit und Haltung zu reflektieren, was ganz klar durch solch ein Studium geschieht. Verknüpfungen und das Verständnis von Theorie und Praxis sind leichter, wenn Berufserfahrung vorhanden ist. Es entstehen neue Ideen, die man in seine Arbeit einfließen lassen kann. Auch der Erfahrungsaustausch mit Kommilitonen ist sehr hilfreich.
In einem berufsbegleitenden Studium erlebt man allerdings nicht ganz das typische Studentenleben mit langen Semesterferien und staatlicher Unterstützung in Form von BAföG. Ich will meinen Lebensstandard als Familie mit zwei Kindern und Hund behalten. Das Arbeiten in Teilzeit wäre für mich nicht so einfach möglich. Schließlich müssen Wohnung, Auto, Kinder und Hund finanziert werden. In jungen Jahren ohne Familie wäre dies einfacher.

Welche drei Fragen sollte sich jeder stellen, der sich für ein spätes Studium entscheidet?

Welches Ziel verfolge ich damit?
Habe ich den Ehrgeiz und die nötige Motivation?
Kann ich es mit meiner Familie vereinbaren?

Blicken Sie doch einfach mal auf die Zeit vor dem Studium und auf Heute: Was ist die größte persönliche Veränderung für Sie?

Ich rede nicht mehr davon, dass ich das Studium machen will. Ich bin voll dabei! Das Studium war seit vielen Jahren mein Traum, den ich nun realisieren kann. Es ist schön, dass ich über meinen beruflichen Tellerrand hinausblicken kann und mir theoretisches Wissen aneignen kann. Und ich freue mich, dass ich meine neuen Erkenntnisse auch mehr und mehr in der Berufspraxis anwenden kann.

Heike Schmidt