Pädagogik der Kindheit

In der vorschulischen Bildung von Kindern werden parallel zur kindlichen Entwicklung, verschiedene Bildungsbereiche besonders wichtig: Musik, Naturwissenschaften, Kultur, Technik, Sprache, Bewegung, Ästhetik, aber auch Medien sind Themengebiete, die Kinder interessieren und in besonderer Weise beschäftigen. Im Studium erfährst du, wie du solche Themen mit Kindern erarbeiten und ausprobieren kannst.

„Der Raum als 3. Erzieher“ ist ein bekanntes Merkmal der Reggio-Pädagogik. Im Studium lernst du, wie sich die Raum- und Materialausstattung auf Kinder auswirken kann und was das Besondere für Kinder an Lernwerkstätten ist. Die Hochschule bietet dir in ihrer eigenen Lernwerkstatt die Möglichkeit, sowohl vorgefertigte didaktische Spiel- und Arbeitsmaterialien als auch freie Gestaltungswerkzeuge auszuprobieren.

Jeder Mensch ist individuell und einzigartig. Es ist wichtig, jede Person so zu akzeptieren, wie sie ist – egal welche Religion, welche Hautfarbe, welches Alter etc. sie besitzt. Doch haben wir nicht alle Vorurteile? Wie du dich mit Stereotypen, Klischees und Vorurteilen auseinandersetzen kannst und was Inklusion und eine vorurteilsbewusste Bildung von Kindern bedeuten, lernst du hier.

Um dein erworbenes Wissen auch nach wissenschaftlichen Standards festzuhalten, lernst du in verschiedenen Seminaren, wie du eine Hausarbeit schreibst, korrekt zitierst und Quellenbelege anführst. Außerdem gibt es auch in der Pädagogik Messinstrumente, mit denen Situationen ausgewertet und reflektiert werden können.

Das Arbeiten in einem kindheitspädagogischen Feld, wie z.B. in einer Kindertageseinrichtung, hat ganz viel mit deiner eigenen Einstellung und Haltung zu tun. Damit du verstehen kannst, warum du dich wie in bestimmten Situationen verhältst und was deine eigenen Erfahrungen damit zu tun haben, lernst du in verschiedenen Seminaren. Zudem übst du, dein eigenes Handeln richtig einzuschätzen und zu bewerten, um professionell arbeiten zu können. Wie du dich während des Studiums entwickelst, hältst du in einem Studienportfolio fest.

Eine der meist gestellten Fragen aus deinem Umfeld und der Praxis ist: Warum studierst du eigentlich und wieso machst du keine Ausbildung zur/zum Erzieher*in? Doch worin unterscheiden sich die beiden Ausbildungsformen eigentlich? Ab wann spricht man von einer Profession? Warum es die richtige Wahl war, zu studieren, wird in jedem Fall beantwortet.

In der pädagogischen Arbeit steht die direkte Arbeit mit Menschen im Fokus. Daher ist es wichtig, über psychologische Grundlagen zu verfügen. So kannst du bestimmte Verhaltensweisen, aber auch Interaktions-, Entwicklungs- und Lernprozesse besser nachvollziehen und interpretieren. Fragen, wie die kindliche Entwicklung und z.B. das Lernen von Kindern verläuft, stehen im Mittelpunkt. Damit eng verknüpft ist besonders die Theorie und Praxis des Spiels.

Kindheitspädagogik ist genau wie die Soziale Arbeit ein Teil der Sozialwissenschaften – deswegen befasst du dich während des Studiums auch mit gesellschaftlichen Themen und Problemlagen. Neben allgemeinen soziologischen Fragestellungen, ist hier besonders der Blick über den Tellerrand gefragt. Wie vernetzt sich z.B. eine Kindertagesstätte mit dem Gemeinwesen? Wo liegen Chancen und Grenzen von Netzwerkarbeit und was ist ein demokratischer Kindergarten? Außerdem ist es wichtig, auch über soziale Ungleichheit in der Gesellschaft zu sprechen: In deinem späteren Arbeitsfeld kannst du mit ganz unterschiedlichen Menschen und teilweise auch schwierigen Problemlagen zu tun haben. Deshalb werden auch Themen wie Arbeitslosigkeit, Armut, Krankheit und erschöpfte Familien besprochen.

Damit du in deinem pädagogischen Handeln selbstbewusst und sicher auftreten kannst, lernst du in deinem Studium einige Rechtsgrundlagen kennen, die für deine spätere Arbeit von besonderer Bedeutung sind. Neben einer allgemeinen Einführung in das Sozialrecht, beschäftigst du dich mit Themen aus dem Sorgerecht, Arbeitsrecht, Verwaltungsrecht und Recht für Kindertagesstätten.

Im zweiten und vierten Semester besuchst du einmal pro Woche eine kindheitspädagogische Einrichtung. Die Praxistage dienen dazu, deine  Beobachtungen anhand von verschiedenen Praxisaufgaben zu dokumentieren und diese anschließend mit den Lehrenden und Kommilitonen auszuwerten.

Im Orientierungspraktikum – zwischen dem 2. und 3. Semester – kannst du in einer Einrichtung deiner Wahl aus dem Hort-, Grundschul-, oder Kindertagesstättenbereich arbeiten und deine bisher erlernte Theorie mit eigenen Praxiserfahrungen verknüpfen. Vor allem lernst du dabei, selbst formulierten Erkundungsaufgaben nachzugehen und anschließend deine Beobachtungen mit Fachliteratur auszuwerten.  Genau das macht professionelles Arbeiten aus und ist wichtig für deine spätere Tätigkeit als Kindheitspädagog*in.

Im fünften Semester arbeitest du längerfristig in einer Praxisstelle deiner Wahl. Erfahrungen und Kontakte, die du hier gewinnst, sind wichtig für deine Zeit nach dem Studium. Während der Praxisphase hast du eine regelmäßige Praxisbegleitung, in der du Situationen aus dem pädagogischen Alltag reflektierst, mit deinen Kommilitonen besprichst und deine eigene pädagogische Haltung weiter festigst.

Mit deinem Abschluss hast du die Möglichkeit, eine leitende Position zu übernehmen.  Im 7. Semester schaust du dir daher die Arbeit einer Leitungskraft in einer kindheitspädagogischen Einrichtung praktisch an und sammelst Erfahrungen.