Soziale Arbeit

Soziologie  beschäftigt sich mit dem menschlichen Zusammenleben und ist somit eine wichtige Grundlagenwissenschaft der Sozialen Arbeit. Du beschäftigst dich u.a. mit dem Zusammenleben von Menschen in Großstädten und was dazu führt, dass es zu Ausgrenzungen von bestimmten Gruppen aus dem sozialen Leben kommt.

Familie, Freunde, Kultur und Gesellschaft beeinflussen die Entwicklung eines Menschen. Im Studium der Sozialen Arbeit lernst du verschiedene Sozialisationstheorien und Erziehungs- und Bildungskonzepte kennen und setzt dich mit ihnen auseinander.

Ganz egal, ob du selbst forschen möchtest oder nicht: Wissenschaft ist die Grundlage des Studiums. Das Verstehen und Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten begleitet dich bis zum Ende des Studiums und in deiner beruflichen Tätigkeit. Was das wissenschaftliche Arbeiten und Denken ausmacht, lernst du zu Beginn des Studiums und wendest es für deine eigenen Studienarbeiten direkt an.

Das Kennenlernen verschiedener Gesetze und Rechtsgebiete ist einer der wichtigsten Bestandteile des Studiums der Sozialen Arbeit und wird dich vom ersten bis zum letzten Semester begleiten. Gesetze bestimmen die Regeln unseres Zusammenlebens und sind auch die Arbeits- und Finanzierungsgrundlage vieler Einrichtungen im Sozialwesen. Um die Ansprüche deiner Klient*innen z.B. auf bestimmte Sozialleistungen, aber auch deine eigenen Rechte und Pflichten als Fachkraft zu kennen, musst du dich mit verschiedenen Rechtsgebieten gut auskennen.

Einrichtungen der Sozialen Arbeit müssen sich in der Sozialwirtschaft behaupten können. Das Management der Sozialen Arbeit betrifft nicht nur die Führungskräfte sondern auch den Arbeitsalltag aller anderen Mitarbeitenden. Kenntnisse im Arbeitsrecht, in der Qualitätssicherung und -entwicklung, im Netzwerkmanagement, in der Personalbeschaffung und -entwicklung sind ebenso notwendig für eine gut funktionierende Einrichtung, wie Wissen über die Beschaffung und Verwaltung von finanziellen Mitteln.

Viele Menschen leben in Deutschland noch in Armut, sind wohnungslos oder häuslicher Gewalt ausgesetzt. Werden diese Lebensumstände öffentlich thematisiert und die Gesellschaft zur Lösung aufgefordert spricht man von sozialen Problemlagen. Im Studium beschäftigst du dich mit unterschiedlichen Sichtweisen auf soziale Probleme und aktuellen Lösungsansätzen.

Menschen haben unterschiedliche Merkmale, die über ihren Platz in der Gesellschaft mitentscheiden. Welche Auswirkungen haben Eigenschaften wie Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung, ethnische Zugehörigkeit, Religion und Weltanschauung auf unsere Chancen auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben?

Ein kompetentes Handeln in der Sozialen Arbeit braucht nicht nur Praxismethoden, sondern auch Theorien. Du erlernst Begriffe und Definitionen, mit deren Hilfe Praxisprobleme beschrieben, erklärt und reflektiert werden können.

In der Sozialen  Arbeit richtet sich der Fokus auf die Arbeit mit Einzelnen, mit Gruppen und im Gemeinwesen. Im Fach Praxismethoden beschäftigst du dich mit den Hintergründen und Grundlagen dieser drei grundlegenden Arbeitsweisen der Sozialen Arbeit.

Während Ärzte und Psychologen medizinische und psychische Krankheiten diagnostizieren,  wird in der Sozialen Arbeit der gesamte Lebensbereich des Menschen mit betrachtet. Soziale Diagnostik unterstützt die Arbeit von Sozialarbeiter*innen und hilft dabei, gemeinsam mit den Klient*innen die sozialen Problemlagen zu verstehen und zu erklären.

Egal ob mit Kindern oder Erwachsenen, überall, wo du nach deinem Studium mit Klient*innen in Kontakt kommst, wirst du Gespräche führen. Ein gutes Gespräch ist die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Jugendclub oder in der Beratungsstelle. Rollenspiele helfen dir dabei zu üben, Gespräche und Beratungen kompetent zu meistern.

Ein Bewerbungstraining mit Jugendlichen durchzuführen ist nicht einfach. Deshalb ist es wichtig, dass du im Studium Methoden erlernst, die dir deine Arbeit mit Familien oder Gruppen erleichtern.

Einrichtungen in einem Stadtteil wie Kindertagesstätten, Supermärkte und Pflegeheime nehmen Einfluss auf die Gestaltung des Alltags der Menschen, die dort leben. Du lernst in deinem Studium die Struktur von Stadtteilen durch Anwohnerbefragung oder durch eine Stadtteilbegehung zu analysieren, Bewohner an bestehende Angebote anzubinden und ermittelst, was im Stadteil gebraucht wird.

Nachdem du zwei Semester lang Theorien gepaukt und Methoden im Seminarraum geübt hast, geht es ab in die Praxis. Nach dem 2. Semester absolvierst du ein 6-wöchiges Orientierungspraktikum.

Nach all der Theorie wird es Zeit zum Selbermachen. Im Vierten Semester zeigst du dein Können in einer Praktikumsstelle deiner Wahl und lernst dazu. Je nach deinen fachlichen Interessen lernst du Arbeitsabläufe beispielsweise in einer Tagesgruppe, im Jugendamt, einer Beratungsstelle oder einem Bildungsträger kennen. Erfahrungen und Kontakte, die du hier gewinnst, sind wichtig für deine Zeit nach dem Studium. Dieses Semester bietet dir auch die Möglichkeit für ein Praktikum im Ausland.

Während der Praxisphase hast du eine regelmäßige Praxisbegleitung, in der du Situationen aus dem Praktikum reflektierst und mit deinen Kommilitonen besprichst.

Suchtkranke, Menschen mit Behinderung, pflegebedürftige oder psychisch kranke Menschen sind häufig Zielgruppe professioneller Hilfeleistungen. Gemeinsam mit den Betroffenen und deren Familienmitgliedern ist es wichtig, Hilfepläne zu erstellen und deren Umsetzung zu begleiten. Die Beratung und Betreuung von Menschen in besonderen Lebenssituationen erfordert viel Einfühlungsvermögen und auch Kenntnisse über das Netz von Hilfesystemen, die zugezogen werden können, um die Situation des Betroffenen zu verbessern.

Die Kinder- und Jugendhilfe ist ein sehr komplexer  und verantwortungsvoller Bereich, bei dem es in erster Linie um pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geht. Selbst scheinbar einfache Tätigkeiten, wie die Arbeit mit kleinen Kindern im Jugendheim und die scheinbar unstrukturierte Arbeit in der Jugendarbeit sind hochkomplexe pädagogische Arbeitsfelder. Besonders herausfordernd ist die Arbeit mit Familien in schwierigen Lebenslagen.

Arbeitslosigkeit, Armut oder Wohnungslosigkeit führen dazu, dass Betroffene aus dem Freundes- und Familienkreis und auch aus dem sozialen Leben ausgeschlossen werden. Wie es zu Ausgrenzungen kommt und warum sich Soziale Arbeit auch mit Politik befassen muss, erfährst du hier.